Zum Tode von Alexander Lubina

Alexander Lubina (*10. 12. 1979 – +22. 3. 2022)

Mit großer Bestürzung erfuhren die Bottroper Orientierungsläufer am Mittwochmorgen         -23.3.2022- vom tragischen Unfalltod ihres erfolgreichsten Athleten, Alexander Lubina.

Als schon erfolgreicher Leichtathlet der Abteilung Leichtathletik von DJK Adler 07 Bottrop (im damaligen Schülerbereich) war er 1991 über Mutter und Bruder und in Absprache mit seinem Lauftrainer Peter Rönnspieß zusätzlich zur Abteilung Orientierungslauf von DJK Adler 07 Bottrop gestoßen.

Schnell hatte er in den Bottroper Trainingsgebieten (Köllnischer Wald und Kirchheller Heide) die Grundtechniken im OL erlernt. Schon 1993 holte er mit zwei Bottroper Teamkollegen die ersten beiden DM-Titel (Mannschaft und Staffel H-14). Ihnen folgten etliche weitere Deutsche Meistertitel, sowohl im Jugendbereich als auch in der Haupt-(Elite)klasse. In zahlreichen Staffelrennen stellte er sich in den Dienst der Mannschaft.

Nach seinen Teilnahmen bei den Juniorenweltmeisterschaften 1997 in Belgien und 1999 in Bulgarien wurde er international bekannt durch seinen 3. Platz bei der Park World Tour-Etappe 2000 in Shanghai (China). Es folgten Weltmeisterschaftsteilnahmen in Portugal (2001 Militär-WM), sowie der Schweiz (2003 und 2012), in Tschechien (2008) und Ungarn (2009).

Auch nach Beendigung seiner aktiven Zeit als Leichtathlet des TV Wattenscheid im Jahre 2008 blieb er dem Orientierungslauf (OL) treu, u. a. als Organisator und Bahnleger von OL-

Wettbewerben, sowie als Referent und als Trainer auf Bundesebene. Sein größter Erfolg als Trainer war der Gewinn des Juniorenweltmeistertitels in der Sprintdisziplin durch den von ihm betreuten Dortmunder Athleten Colin Kolbe im Jahre 2018 in Ungarn.

Alexander hat viele Jahre den Orientierungslauf in Bottrop mit geprägt.

Seine Begeisterung und seine Erfolge motivierten den Nachwuchs der Abteilung. Er wird unvergessen bleiben.

Unseren Abschiedsschmerz teilen wir mit seiner Partnerin Sabine, seinem Sohn Tio und seinen Geschwistern Katja und Felix.

Die Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufer von DJK Adler 07 Bottrop

2011 Startläufer in der Jukolastaffel in Finnland
2014 Konkurrenten in der H35: Alexander Lubina und Ingo Horst

Autoren: Dieter und Karin Schlaefke

Westfalens schönste OL Karte

Im Rahmen der Serie Deutschlands beste O-Sport Karte und Gelände hatte Uwe Dresel neben der bundesweit vorgestellten Karte auch noch eine erstaunliche Karte in Westfalen wieder gefunden.

Dänisches Gelände – Mitten in Westfalen

Am Nordrand des Ruhrgebiets liegt das Gebiet, das bei seiner ersten Nutzung bei den Deutschen Staffelmeisterschaften 1988 die Teilnehmer in Erstaunen versetzte. Die Geländeformen des „Waldbeerenberg“ sind eher im mittleren Dänemark oder in Danzig zu vermuten und nicht in der Mitte von Westfalen.
Während der Kreidezeit lagerten sich Quarzsande in einem Hügelland des südlichen Münsterlands ab. Zusätzlich drangen die Gletscher der Saale-Eiszeit vor ca. 200 000 Jahren bis in diese Region vor und formten die Sandflächen. Heute liegt hier der Naturpark Hohe Mark mit einer Größe von ca. 2000 km².

Nachdem Uwe für die SU Annen in den Mittelgebirgen entlang der Ruhr einige Karten erstellt hatte, zog es ihn in die das eiszeitliche Hügelland nördlich des Ruhrgebiets. Hier entstand die OL-Karte „Stimberg“, die für den JLVK 1985 sowie die Ultralang-Bestenkämpfe 1986 genutzt wurde. Im Jahr 1988 folgt die Karte „Waldbeerenberg“ für den Deutschen Staffelmeisterschaften sowie später die Karte „Jammertal“. Einen weiteren Meilenstein stelle auch die Kartierung der „Borkenberge“ für die Meisterschaften der Britsh Army Germany dar, die dieses Gelände als Truppenübungsplatz nutzten.

Warum genau diese Karte?

Im Gegensatz zu Geländen, die in den Mittelgebirgen und insbesondere in Westfalen vorkommen, ist am „Waldbeerenberg“ ein ständiges, genaues Kartenlesen des Höhenbildes gefordert. Zusätzlich gibt es durch die Täler und Mulden interessante Routenwahl-möglichkeiten. In dem Wald wechselt häufig der Bewuchs vom super offenem Buchenwald bis zu teilweise dichtem Fichtenbestand. Auch verteilt sich die Steigung auf die gesamte Bahn. Zumindest in den 80iger Jahren waren Laufzeit von knapp über 5 min/km Lauflinie möglich.

Welche Distanz/ welches Training eignet sich auf dieser Karte am besten?

Die Karte eignet sich sehr gut für ein Mittel-OL-Training. Gut geeignet sind auch Trainingsformen mit Karte, die nur das Braunbild zeigen oder ohne das Wegenetz gedruckt werden. Hier liegt der Fokus auf dem Orientieren nach Höhekurven.

Welche Erinnerungen hast du an die Karte und die DM-Staffel-OL 1988?

Da ich von 1985-1990 als Bundestrainer für den Nachwuchs tätig war, hatte ich gute Kontakte zu den Trainern der anderen Nationen. Es gab daher in dieser Zeit mehrere Trainingslager von Junioren-Teams verschiedener Nationen im westlichen Westfalen – auch zur Vorbereitung auf die Junioren-WM 1991 in Deutschland. 1988 folgten die frisch gebackenen Junioren-Weltmeister aus Dänemark meiner Einladung zu dem OL-Wochenende der SU Annen. Die jungen Dänen gingen in allen Wettkämpfen an den Start und dominierten im Staffelrennen die Herren-Konkurrenz von Beginn an. Am Ende lag das erste Team über 10 Minuten vor dem Deutschen Meister vom OLV Uslar. Auf ihren Erfolg im Interview angesprochen, gaben sie an, sich wie zu Hause in Jütland gefühlt zu haben.

Welchen geografischen Vorteil siehst du allgemein in OL-Deutschland?

Deutschland hat eine riesige Spannbreite von Geländen. Allein das Beispiel Westfalen und Naturpark Hohe Mark zeigen, dass in vielen Bundesländern unerwartet interessante Gelände vorhanden sind. Sie müssen nur durch OL-Vereine erschlossen werden. Oft reichen sie schon aus, um einer großen Anzahl von Wettkämpfern neue OL-Erfahrungen zu vermitteln.

Absage wegen Corona

Die bis zum Sommer geplanten Wettkämpfe in NRW sind wegen der Beschränkungen zur Corona Pandemie abgesagt, bzw. ins Jahr 2021 verschoben. Ob die Wettkämpfe im Herbst stattfinden, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.